Darm
Der Darm ist der größte Teil des Verdauungskanals, in dem die aufgenommene Nahrung – nachdem sie in Mund und Magen zerkleinert und angedaut wurde – weiter verdaut wird. Darmerkrankungen verursachen eine Vielfalt unspezifischer Beschwerden und Symptome, die die Lebensqualität der Betroffenen beeinflussen können. Unser Leistungsspektrum bei Darmerkrankungen umfasst:
Darmspiegelung
Um eventuelle Erkrankungen des Darmes zu diagnostizieren und dem Darmkrebs vorzubeugen, nehmen wir die Darmspiegelung vor. Dabei kann nur der Mastdarm und das Sigma (Rektosigmoidoskopie) oder der gesamte Dickdarm (Koloskopie) gespiegelt werden. Falls erforderlich kann zudem noch das Ende des Dünndarms (Ileoskopie) untersucht werden.
Im Vorfeld der Darmspiegelung ist es wichtig, dass der Darm gereinigt wird. Nur wenn der Darm sauber ist, kann die Untersuchungszeit kurz gehalten werden, um alle Einzelheiten der Schleimhaut zu erkennen. Hierfür müssen Sie nicht mehr wir früher literweise salzhaltige Flüssigkeit am Vortag zu sich nehmen - es gibt mittlerweile deutlich schonendere Verfahren zur Darmreinigung.
Damit die Darmspiegelung für Sie so angenehm wie möglich abläuft, erhalten Sie in der Regel ein Beruhigungs- Schlafmittel und / oder ein Schmerzmittel. Sie schlafen dann während der ca. 20 minütigen Untersuchung.
POLYPABTRAGUNG
Werden bei der Spiegelung Polypen entdeckt - Polypen sind in der Regel gutartige Schleimhautwucherungen, die zwar nur selten Beschwerden verursachen, aber die bösartig werden können - können diese in derselben Sitzung zumeist mit einer Elektroschlinge entfernt werden. Flache Polypen werden zunächst unterspritzt, damit sie sich von der Darmwand abheben und abtragbar werden. Die entnommenen Polypen werden anschließen feingeweblich untersucht, um eventuelle Folgemaßnahmen einzuleiten.
DIAGNOSTIK CHRONISCH-ENTZÜNDLICHER DARMERKRANKUNGEN
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa werden mit einer Darmspiegelung sicher erkannt. Denn dort zeigen sich die typischen entzündlichen Schleimhautzeichen des jeweiligen Krankheitsbildes. Zur Ergänzung der Diagnose werden Laborparameter erhoben und eine ausführliche Anamnese durchgeführt.
Beseitigung von Engstellen des Darmes
Einengungen des Darmes (sogenannte Stenosen) zeigen sich typischerweise durch Verstopfung oder Aufblähen des Darms. In vielen Fällen können die Beschwerden durch eine Aufdehnung (sogenannte Bougierung) oder eine Ballon-Dilatation gelindert oder ganz behoben werden.
Bei beiden Verfahren wird wie bei einer Darmspiegelung ein flexibles Endoskop in den Darm eingeführt. Durch das Endoskop wird die Engstelle mittels moderner Instrumente unter Sichtkontrolle aufgedehnt oder durch das Füllen eines Ballons aufgeweitet. Selbstverständlich erhalten Sie im Vorfeld auf Wunsch ein Beruhigungsmittel oder eine Kurznarkose.
Endoskopische Vollwandresektion
Mit der Endoskopischen Vollwandresektion, einer neuartigen Technik zur Entfernung von Polypen, Adenomen aber auch Frühstadien des Dickdarmkrebses, können diese Eingriffe nun endoskopisch erfolgen und bedürfen nicht mehr eines operativen Eingriffs. Vor einem derartigen Eingriff wird sorgfältig geprüft, ob sie der Polyp, das Adenom oder der Tumor bezüglich Wachstum und Lage für eine endoskopische Abtragung eignet.
Der Eingriff erfolgt dann im Rahmen einer Darmspiegelung, von der Sie nach Wunsch durch eine „Schlafspritze“ nichts mitbekommen. Bei der Endoskopischen Vollwandresektion entfernten wir in einem notwendigen Sicherheitsabstand die komplette Darmwand um den Tumor oder Polypen. Das dadurch entstehende Loch in der Darmwand verschließen wir unmittelbar während des Eingriffs mit einem Metallclip.
Vorteil der Endoskopischen Vollwandresektion ist, dass der Darm in seiner Länge erhalten bleibt und kein Hautschnitt erforderlich ist. Da es sich dennoch um eine Operation handelt, überwachen wir Ihren Zustand nach dem Eingriff engmaschig und wir behandeln Sie im Anschluss mit Antibiotika, um Komplikationen zu vermeiden.
Darmsonographie
Auch wenn der Ultraschall in vielen Fällen die Endoskopie nicht ersetzt, können wir mit unseren hochaufgelösten Sonographiegeräten den Darm durch die Bauchdecke hindurch gut beurteilen. Veränderungen am Darm können insbesondere dann erkannt werden, wenn die Darmwand z.B. durch eine Entzündung anschwillt und verdickt. Besonders bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa ist die Darmsonographie sehr hilfreich. So können durch sie in der Akutphase unangenehme endoskopische Eingriffe vermieden werden und dennoch Komplikationen wir Abszesse, Stenosen und Fisteln erkannt werden. Auch in der Verlaufskontrolle kann die Darmsonographie Endoskopien oder andere aufwendige Verfahren ersetzen.
Letztes Aktualisierungsdatum: 4.5.2017